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22. Oktober 2020
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Universal Fair Pay Check schließt alle Lücken – Entgeltgleichheit ab heute in jedem Unternehmen möglich

Das gemeinnützige Berliner Fair Pay Innovation Lab (FPI) startet heute einen neuen Zertifizierungsprozess für Unternehmen, die Beschäftigte fair bezahlen wollen. Der „Universal Fair Pay Check“ ist weltweit unabhängig von der Beschäftigtenzahl an jedem Standort möglich. Dabei werden Gesetzesinitiativen aus Island, Großbritannien und der Schweiz in einem Verfahren vereint. In drei Phasen können Unternehmen vorhandene Lohnlücken in kürzester Zeit schließen. Zu den Pilotunternehmen gehören die deutsche Versicherung Allianz Deutschland AG, das zweitgrößte isländische Energieunternehmen Reykjavik Energy und die Digitalagentur Rheingans Digital Enabler.

Bis heute verdienen Menschen, auch im selben Unternehmen, weniger als andere für gleiche und gleichwertige Tätigkeiten. So gibt es weltweit bis heute unfaire Einkommensunterschiede zwischen Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung. Am bekanntesten ist der sogenannte Gender Pay Gap, der im weltweiten Durchschnitt bei 23 Prozent liegt. Um die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen zu schließen, dauert es nach Prognosen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO im jetzigen Tempo noch 70 Jahre.

Um den Prozess unabhängig von Entgeltgleichheitsgesetzen zu beschleunigen, vereint der Universal Fair Pay Check Entgeltanalysen aus der Schweiz, das Standardisierungsverfahren aus Island sowie britische Transparenzvorgaben. Außerdem wird die Wirksamkeit von Gleichstellungsmaßnamen und Diversityprogrammen anhand der Gehälter der Beschäftigten länder- und branchenübergreifend messbar gemacht. Eine Analyse der Entgeltstrukturen zeigt, wie hoch der Gender Pay Gap und andere Pay Gaps in einem Unternehmen sind. Auf dieser Basis werden Maßnahmen identifiziert, um klischeefreie, neutrale und objektive Entgeltstrukturen zu etablieren und Diskriminierung für alle Beschäftigten auszuschließen.

„Die Allianz akzeptiert keine Unterschiede in der Bezahlung von Männern und Frauen in vergleichbaren Funktionen“, so Kathrin Janicke, Leitung Rewards & Performance bei der Allianz Deutschland AG. „Im Fokus steht für uns, mehr Frauen in Führung und in besser bezahlte Positionen zu bringen. Wir nutzen die passgenaue Analyse im Rahmen des Universal Fair Pay Check, um weitere Maßnahmen zu identifizieren.“

Auch Lasse Rheingans, Chef der Digitalagentur Rheingans Digital Enabler, der durch die Einführung des Fünf-Stunden-Tages für alle Beschäftigten bekannt wurde, setzt sich mit der Teilnahme am Universal Fair Pay Check für Transparenz und für das Schließen sämtlicher Lohnlücken ein. Dem Agenturgründer ist es „unbegreiflich, auf welcher Grundlage Organisationen im Jahre 2020 überhaupt noch einen Gender Pay Gap dulden.“

„Ein leichter Schritt für die Unternehmen“, sagt Henrike von Platen, Gründerin und CEO des FPI, „aber ein großer Schritt für die Entgeltgleichheit.“ Seit vielen Jahren erforscht sie Lösungen, um die weltweite Lohnlücke zügig zu schließen. „Der Universal Fair Pay Check ist Kompass und Aushängeschild zugleich, und wird die Entwicklung enorm beschleunigen.“ Das neue Verfahren hat Henrike von Platen gemeinsam mit Entgeltgleichheitsexpertinnen und -experten aus aller Welt entwickelt.

Interessierte Unternehmen und Organisationen aus aller Welt können sich ab heute beim gemeinnützigen Berliner Fair Pay Innovation Lab für die erste Runde bewerben.

Alle Informationen unter: www.universal-fair-pay-check.org

Quelle: FPI Fair Pay Innovation Lab gGmbH